Künstliche Intelligenz in HR | Sofort starten und langfristig etablieren

Warum ich ein Fan von KI bin

Für mich hat ist eine generative KI wie Chat GPT oder Copilot nicht mehr wegzudenken. Ich nutze sie täglich in allen möglichen Kontexten, sowohl privat als auch beruflich. Denn sie nimmt mir nicht nur alltägliche und nervige Arbeit ab, sie hilft mir auch mir in kürzester Zeit Wissen und Fähigkeiten anzueignen.

Zum Beispiel?

Mit ChatGPT an meiner Seite habe ich meine erste Steuererklärung als Selbständige gemeistert.

Ich habe meine Website mit von ChatGPT generiertem Code gestaltet und dabei gelernt, dass man in seinen Eingaben sehr präzise sein muss, sonst wird es chaotisch.

Ich habe mich in einem multinationalen Umfeld im Personalwesen zurechtgefunden und die Regeln für Urlaubsgeld in Frankreich oder mobiles Arbeiten in Rumänien verstanden. Zumindest gut genug, um einem lokalen Experten die richtigen Fragen zu stellen.

Mit Hilfe von KI kann ich fast jedes Excel-Problem lösen. Solange ich beschreiben kann, was ich erreichen möchte. Auch wenn ich immer noch lieber einen HR Controller frage!

Man muss kein Technikfreak sein, man muss kein Digital Native sein. Alles, was man braucht, ist Neugier. Und eine gewisse Sensibilität für Datenschutz und Datensicherheit.

Sofort loslegen | Was kannst du morgen tun?

Die folgenden Beispiele zeigen, wie du konkrete HR‑Themen mit generativer KI adressieren kannst. Voraussetzung ist, dass du sensible Daten anonymisierst und nie vertrauliche Details teilst:

  • Daten‑Insights generieren: KI‑Tools können Muster in anonymisierten Datensätzen aufdecken und dir helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. AI‑Modelle ermöglichen es, scheinbar unverbundene Datenpunkte zu verknüpfen und strategische Erkenntnisse abzuleiten.
    Prompt‑Beispiel: „Analysiere die folgenden anonymisierten HR‑Daten (Abwesenheitsraten, Fluktuation, Leistungskennzahlen) der letzten zwei Jahre. Welche Trends und Risikofaktoren erkennst du? Fasse die wichtigsten Erkenntnisse in drei Punkten zusammen.“

  • Gesetzgebung verstehen: Die EU‑Entgelttransparenzrichtlinie bringt Personaler in ganz Europa ins Schwitzen. Was müssen wir tun? Bis wann? Und wie genau? KI kann helfen, sich dem Thema zu nähern und ein komplexes Thema in verdaubare Häppchen zu brechen.
    Prompt‑Beispiel: „Fasse die EU‑Entgelttransparenzrichtlinie für ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden zusammen. Welche Pflichten gelten ab 2026, und welche Maßnahmen sind erforderlich, wenn der Gender‑Pay‑Gap 5 % überschreitet?“

  • Training und Entwicklungspläne: Wenn du eine generative KI mit den wichtigsten Eckpunkten über eine geplante Entwicklung oder Lernbedarfe fütterst, kannst du eine solide Grundlage für einen Entwicklungsplan oder ein Trainingsprogramm bekommen.
    Prompt‑Beispiel: „Erstelle einen individuellen Entwicklungsplan für eine Teamleiterin, die ihre Fähigkeiten in agiler Führung ausbauen möchte. Berücksichtige die nächsten sechs Monate, schlage Lernmodule vor und definiere messbare Ziele.“

  • Interviewfragen generieren: Kompetenzbasierte Interviewfragen sind immer die Methode der Wahl für einen validen Auswahlprozess.
    Prompt‑Beispiel: „Generiere je drei kompetenzbasierte Interviewfragen für die Position xy und die Kompetenzen A, B und C. Erkläre kurz, warum jede Frage wichtig ist und wie worauf es bei der Antwort ankommt“

  • Kreative Rewards: Anerkennung ist so viel mehr als Geld! KI kann HR‑Teams helfen, neue Ideen für kreative und wirksame Rewards oder Benefits zu generieren.
    Prompt‑Beispiel: „Unser Unternehmenspurpose ist xy und wir vertreten die Werte A, B und C. Wie können wir unseren Mitarbeitern Anerkennung für besondere Leistungen geben, ohne über Boni oder Gehaltsanpassungen zu sprechen.“

  • Versionen vergleichen: AI‑Tools können unterschiedliche Versionen eines Dokuments analysieren und die wichtigsten Änderungen herausfiltern. Durch das Hochladen beider Dateien in ein KI‑System wie ChatGPT lassen sich Ähnlichkeiten und Unterschiede in Texten herausarbeiten.
    Prompt‑Beispiel: „Vergleiche Version 1 und Version 2 unseres Mitarbeiterhandbuchs. Liste die drei größten Änderungen nach Kapiteln und gib Empfehlungen, wie sie kommuniziert werden sollten.“

Diese Beispiele zeigen: Mit guten Prompts kannst du sofort Mehrwert schaffen. Je genauer der Prompt, desto besser die Antwort. Ganz nach dem Motto Shit in – Shit out. Und im Anschluss: prüfe die Ergebnisse immer kritisch! KI unterstützt dich bei der Arbeit – du entscheidest, was du am Ende übernimmst, was du überarbeitest, und was du wieder in die digitale Tonne wirfst.

Langfristig etablieren | So macht ihr KI zum Team‑Tool

Einzelne Hacks sind hilfreich, doch nachhaltige Wirkung entfaltet KI erst, wenn das HR‑Team sie gemeinsam in seine Arbeitsweise integriert. Dafür helfen folgende Bausteine:

  • Prompt Library aufbauen: Legt ein gemeinsames Dokument oder Wiki an, in dem ihr erfolgreiche Prompts sammelt, kommentiert und weiterentwickelt. So profitiert das ganze Team von den Erfahrungen Einzelner. Dabei können HR‑Führungskräfte ihre Rolle als Moderatoren und Kuratoren wahrnehmen – sie müssen lernen, KI‑Systemdesign, Datenkompetenz und ethisches Denken in ihren Alltag einzubauen.

  • Regelmäßiger Austausch: Plant im Kalender kurze AI‑Hacks‑Sessions, zum Beispiel alle zwei Wochen, oder integriert es als Standard Agendapunkt in euren Teammeetings. Teilt dort neue Erkenntnisse, diskutiert Fehlerquellen und überprüft gemeinsam, wie sich Datenschutz und Fairness einhalten lassen. Vertrauen in KI entsteht nur, wenn Mitarbeitende wissen, was automatisiert wird und wo menschliche Entscheidungen weiterhin nötig sind.

  • Schulungen und Lernpfade: Bietet interne Trainings zu Prompt‑Engineering und Datenkompetenz an. Baut KI‑Wissen schrittweise auf – in Workshops, Lunch‑and‑Learns oder durch E‑Learning‑Formate. Eine Kultur des kontinuierlichen Lernens hilft euch, eure strategische Rolle auszubauen.

  • Guidelines & Governance: Erarbeitet gemeinsam Leitlinien für den Einsatz von KI im HR. Diese sollten Datenschutz‑Prinzipien, Transparenzpflichten und einen „Human in the loop“ beinhalten. Der Einsatz von KI ist nur dann DSGVO‑konform, wenn Prinzipien wie Rechtmäßigkeit, Zweckbindung, Transparenz, Datenminimierung und Richtigkeit eingehalten werden.

  • Ethik verankern: Richtet einen kleinen Ethik‑Ausschuss oder Arbeitskreis ein, der kritische Anwendungsfälle prüft und zentrale Fragen klärt: Welche Daten dürfen genutzt werden? Wo liegen Risiken von Bias? Wie gehen wir mit Fehlern um? Regelmäßiger Austausch über best practices schafft Sicherheit.

  • Iterative Integration: Beginnt mit einem Pilotprojekt, evaluiert Nutzen und Risiken und weitet dann den Einsatz aus. Achtet darauf, dass ihr Feedback einholt und eure Prozesse regelmäßig anpasst. KI ist ein fortlaufender Lernprozess, keine einmalige Anschaffung.

Fazit

KI ist ein mächtiges Werkzeug – aber kein Selbstläufer. Schon morgen kannst du damit beginnen, Daten zu analysieren, Gesetzestexte zu verstehen oder Interviewfragen zu generieren – immer unter Wahrung von Datenschutz und Datensicherheit. Auf Team‑Ebene ist es wichtig, eine gemeinsame Lernreise zu starten: Baut eine Prompt‑Library auf, tauscht euch regelmäßig über Hacks aus und etabliert klare Richtlinien. So wächst eure KI‑Kompetenz, und HR wird zum Architekten einer modernen Arbeitswelt, in der Technologie hilft, menschliche Beziehungen zu stärken und fair zu gestalten.

Post scriptum

Und was denkt ihr? Habe ich diesen Text geschrieben oder eine KI?

Wir haben es gemeinsam gemacht. Der erste Promt war: Schreib mal einen Blogbeitrag… und so weiter …. Das war ein riesiger Fail. Dann bin ich präziser geworden, habe gesagt, welche Message ich vermitteln will, welche meiner Erfahrungen ich teilen möchte, wie die Struktur des Textes sein soll. Einzelne Teile habe ich selber geschrieben, andere hat die KI geschrieben. Dieser Abschnitt ist zum Beispiel 100% Barbara.